Unipolare Depression

Nationale VersorgungsLeitlinie Unipolare Depression (2022)

Die Überarbeitung der Nationalen VersorgungsLeitlinie (NVL) Unipolare Depression erfolgt kapitelweise. Die aktuelle Version 3 ist Teil eines späteren Gesamtdokumentes, weitere Themen werden im Rahmen der nächsten Version bearbeitet und veröffentlicht.

Publiziert: 29. September 2022
Gültig bis: 29. September 2027

Depression

Dokumente zur Version 3


NVL Unipolare Depression (2022): Was ist wichtig? Was ist neu?

Das Wichtigste der Version 3 im Überblick

Welche Behandlung empfehlenswert ist, hängt davon ab, wie viele Symptome auftreten, wie schwer sie ausgeprägt sind und wie stark sie die Patient*innen einschränken. Bei einer ersten leichten depressiven Episode sollen zuerst niedrigschwellige Interventionen angeboten werden, zum Beispiel durch beratende Gespräche oder Online-Programme. Bei mittelschweren Depressionen oder bei rezidivierenden leichten Episoden kommen eine Psychotherapie oder eine medikamentöse Behandlung infrage. Bei schweren Depressionen sollen beide Ansätze kombiniert werden.

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Schlägt die Behandlung nicht an, ist es wichtig, die Ursachen dafür zu finden. Die Leitlinie enthält einen evidenzbasierten Algorithmus zum Vorgehen bei Nichtansprechen auf Antidepressiva. Empfohlen werden z. B. die Kombination bzw. Augmentation mit Psychotherapie, mit anderen Medikamenten oder mit neurostimulatorischen Verfahren. Außerdem formuliert die Leitlinie erstmals auch Empfehlungen zum Nichtansprechen auf Psychotherapie.

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Ein wichtiger Bestandteil jeder Depressionsbehandlung ist die Beratung und Schulung der Patient*innen. Denn die Betroffenen können selbst viel dazu beitragen, dass es ihnen besser geht, beispielsweise mit dem Befolgen einfacher Tipps für einen besseren Schlaf, mit regelmäßiger körperlicher Aktivität, der Teilnahme an Selbsthilfegruppen oder auch mit zu Hause anwendbaren Verfahren wie Lichttherapie.

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Für Menschen mit Depressionen gibt es eine Vielzahl an Unterstützungsmöglichkeiten, doch den Betroffenen und auch den Versorgenden sind sie teilweise gar nicht bekannt. Außerdem sind oft die Zugangswege und die Kostenträger unklar. Auch die Koordination der verschiedenen Leistungserbringer ist nicht immer zufriedenstellend. Die Leitlinie legt deshalb einen Schwerpunkt auf die Darstellung des deutschen Versorgungssystems und auf Empfehlungen zum besseren Schnittstellenmanagement.

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Neuerungen in Version 3

Neben der Symptomatik ist auch die Erfassung der aus den Depressionen resultierenden funktionalen Beeinträchtigungen, der psychosozialen Folgen und Teilhabe-Einschränkungen integraler Bestandteil des diagnostischen Vorgehens, denn sie sind elementar für die Formulierung individueller Therapieziele, die Wahl der Behandlung und die Initiierung rehabilitativer Angebote, z. B. zum Erhalt der Arbeitsfähigkeit.

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Online-Programme können eine wirksame niedrigschwellige Therapieoption darstellen. Die Leitlinie empfiehlt die Nutzung evidenzbasierter Anwendungen mit therapeutischer Begleitung nach einer fachgerechten Diagnostik und Indikationsstellung und mit einem regelmäßigen Monitoring von Adhärenz und Wirksamkeit, bei leichten Depressionen als alleinige und bei mittelschweren oder schweren Depression als zusätzliche Intervention.

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Ein neues Kapitel diskutiert die psychosozialen und arbeitsplatzbezogenen Faktoren für die Entscheidung über eine Krankschreibung. Entlastenden Effekten stehen negative Folgen wie z. B. Deaktivierung, Verlust des Tagesrhythmus und Reduzierung sozialer Kontakte gegenüber.

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Esketamin stellt gemäß der Leitlinie eine Behandlungsoption bei Therapieresistenz und Suizidalität dar. Der Vorteil des als Nasenspray verfügbaren neuen Medikaments liegt im schnellen Wirkeintritt, doch besteht die Gefahr kurzfristiger starker Nebenwirkungen. Die Anwendung unterliegt besonderen Sicherheitsvorgaben.

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Das neue Leitlinienkapitel legt den Fokus auf die Indikationsstellung für eine psychosomatische bzw. psychiatrische Rehabilitation sowie auf Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben.

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Die Leitlinie stellt die verschiedenen in Deutschland verfügbaren komplexen Versorgungsformen bei depressiven Störungen vor und spricht eine Empfehlung für die Anwendung bei ≥ 1 Jahr andauernden mittelgradigen oder schweren Depressionen aus.

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Wichtiger Hinweis

Bitte beachten Sie, dass nur die unter www.leitlinien.de enthaltenen Dokumente des Programms für Nationale VersorgungsLeitlinien durch die Träger des NVL-Programms autorisiert und damit gültig sind. Bei NVL-Dokumenten, die Sie von anderen Webseiten beziehen, übernehmen wir keine Verantwortung für deren Gültigkeit.

 


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