Die neu überarbeiteten Kapitel werden mit den Kapiteln der 2021 erschienenen 2. Auflage als Version 3 veröffentlicht. Weitere Kapitel, wie die nicht-medikamentöse Therapie und Folgeerkrankungen werden zeitnah bearbeitet und ergänzt. Die methodische Vorgehensweise ist im Leitlinienreport beschrieben.
Themenbereiche Epidemiologie, Screening und Diagnostik neu überarbeitet
Typ-2-Diabetes zählt weltweit zu den wichtigsten Volkskrankheiten. Fast jede fünfte Person ab 65 Jahren ist davon betroffen. Wie diese Erkrankung diagnostiziert werden soll und für wen eine Früherkennung sinnvoll sein kann, haben die Autorinnen und Autoren der NVL in den nun überarbeiteten Kapiteln beantwortet.
Übergeordnetes Ziel des Screenings und der Diagnostik ist dabei, die Stoffwechselstörungen zu erkennen, deren Therapie einen relevanten Vorteil für die Betroffenen bringt. Als Ergebnis eines intensiven Abstimmungsprozesses stellt die Leitliniengruppe einen neuen Diagnosealgorithmus vor und spricht Empfehlungen zum Screening und zur Diagnostik für Personengruppen mit unterschiedlichem Diabetesrisiko aus.
Wurde ein Typ-2-Diabetes diagnostiziert, sind regelmäßige Untersuchungen auf Folge- und Begleiterkrankungen wichtig. Welche Untersuchungen sich für die frühzeitige Erkennung eignen und wie oft sie erfolgen sollen, stellt die Leitlinie in zwei Tabellen dar.
Die 2021 veröffentlichten Kapitel wurden von der Leitliniengruppe geprüft und bestätigt. Neue Evidenz zur medikamentösen Therapie stützt sowohl die Therapiewahl nach kardiovaskulärem Risiko als auch die vorgeschlagenen Substanzen in der nächsten Therapiestufe. Die Empfehlungen, Tabellen und Algorithmen bleiben weiter gültig. Neue Literatur wurde im Hintergrundtext aufgenommen.
Das Programm für Nationale VersorgungsLeitlinien (NVL)
Das Programm für Nationale VersorgungsLeitlinien steht unter der Trägerschaft von Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) und der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Zu ausgesuchten Erkrankungen hoher Prävalenz werden unter Berücksichtigung der Methoden der evidenzbasierten Medizin versorgungsbereichsübergreifende Leitlinien entwickelt und implementiert. Mit der Durchführung, Organisation und methodischen Begleitung wurde das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) beauftragt.