5 Partizipative Entscheidungsfindung und Therapieplanung
5.1 Vereinbarung und Überprüfung individueller Therapieziele
Wesentliche Ziele der Behandlung der Hypertonie sind:
- die krankheitsbezogene Lebensqualität zu verbessern;
- die Hypertonie-assoziierte Morbidität zu reduzieren;
- kardiovaskuläre Folgeerkrankungen zu vermeiden;
- die Sterblichkeit zu reduzieren.
Die Empfehlungen der Leitlinie sind Angebote zur Unterstützung einer individuellen Therapieentscheidung, was häufig durch die Verwendung von "anbieten" oder "empfehlen" deutlich gemacht wird. Das bedeutet nicht, dass die jeweilige Intervention weniger stark befürwortet wird, sondern zielt auf die gemeinsame Entscheidungsfindung zwischen Ärzt*innen und Patient*innen.
Empfehlung |
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5-1 | k | neu 2023 Patient*innen und Ärzt*innen sollen gemeinsam initial und wiederholt im Erkrankungsverlauf individuelle Therapieziele vereinbaren. |
Den Nutzen der an den individuellen Bedürfnissen ausgerichteten Zielvereinbarung sieht die Leitliniengruppe in der plausiblen Chance, die Zufriedenheit mit der Behandlung und die Adhärenz zu erhöhen, das Vertrauensverhältnis zwischen Behandelnden und Behandelten zu festigen, die Vereinbarkeit der Therapie mit dem Alltag sicherzustellen sowie eine mögliche Belastung durch die Therapie gering zu halten. Kontextfaktoren können erheblichen Einfluss auf die Entstehung und den Verlauf von Erkrankungen haben, aber auch das Erreichen von vereinbarten Therapiezielen fördern oder erschweren. Daneben spricht auch das ethische Prinzip der Autonomie für dieses Vorgehen. Auf Basis dieser Erwägungen spricht die Leitliniengruppe konsensbasiert eine starke Empfehlung aus.
Evidenzbasis und Versorgungsproblem
Die Empfehlung ist konsensbasiert und beschreibt gute klinische Praxis. In der strukturierten Recherche wurden keine systematischen Übersichtsarbeiten zu dieser Fragestellung identifiziert. Auf eine systematische Recherche wurde verzichtet, weil nach Einschätzung der Leitliniengruppe Evidenz nicht zu erwarten ist und insbesondere übergeordnete ethische Prinzipien die Empfehlung begründen. Die Leitliniengruppe nimmt als Versorgungsproblem wahr, dass die Therapieziele zu selten individuell an die Situation der Erkrankten angepasst werden.
Erwägungen, die die Empfehlung begründen
Unterschiede zwischen den individuellen Therapiezielen der Betroffenen und den medizinisch idealen Zielen sind möglich. Personen- und umweltbezogene Kontextfaktoren bedürfen dabei einer besonderen Berücksichtigung. Wichtige Faktoren sind dabei neben dem Alter und der Lebenserwartung die Autonomie sowie die Wertvorstellungen und Lebenssituation der Erkrankten. Auch ein möglicher Einfluss auf die Lebensqualität beziehungsweise das Wohlbefinden durch die Art der Diagnostik und Therapie, mit der das Ziel angestrebt wird, sowie individuelle Vorlieben, Kompetenzen und Barrieren (z. B. kognitive Fähigkeiten) sind wichtige Faktoren. Kontextfaktoren bilden den gesamten Lebenshintergrund eines Menschen ab und umfassen Umweltfaktoren und personenbezogene Aspekte. Indem Therapieziele zudem regelmäßig überprüft werden, lässt sich die Therapie an wechselnde Bedürfnisse und Kontextfaktoren anpassen. Es ist wichtig, dass Betroffene ihre gemeinsam mit den Behandelnden formulierten individuellen Blutdruckziele kennen. Dies auch, um Missverständnissen, z. B. bei der Messung in der Apotheke, in einer anderen Praxis oder bei anderem medizinischen Personal vorzubeugen.
Empfehlung |
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5-2 | e | neu 2023 Bei Menschen mit Hypertonie sollen je nach Begleitfaktoren individualisierte Therapieziele für den Blutdruck gemäß Abbildung 3 vereinbart werden. |
1 Die Blutdruckzielwerte beziehen sich auf die Ergebnisse der Praxismessung. Es wird empfohlen, für die Heimmessung und den Tagesmittelwert der ambulanten Blutdruckmessung (ABPM) 5 mmHg sowie für den 24h-Mittelwert der ABPM 10 mmHg zu subtrahieren. Diese Empfehlung bezieht sich nicht auf Werte < 130 mmHg, siehe Tabelle 11. 2 Die obere Grenze des Kontinuums stellt einen Kompromiss dar. Weder Patient*innen noch Ärzt*innen sollen sich mit Erreichen dieses Wertes zufriedengeben, wenn die individuellen Einflussfaktoren auch bessere Zielwerte zulassen würden. Ausnahme Bettlägerigkeit 3 im Ausnahmefall, negative Effekte nehmen zu. |
Als ideal sieht die Leitliniengruppe einen Blutdruck-Zielwert von < 140/90 mmHg. Es gibt jedoch individuelle Gründe, von diesem Zielwert abzuweichen. Der Zielkorridor dient als Orientierung für die individuelle Einschätzung, welcher Blutdruckzielwert auf Basis der vorliegenden persönlichen Situation angemessen erscheint. Als Begrenzung des Kontinuums möglicher Zielwerte sind jeweils der höchste bzw. der niedrigste tolerierbare Zielwert angegeben. Im Verlauf der Behandlung ist eine wiederholte Evaluation der Therapiestrategie sowie der Behandlungsziele wichtig, da diese sich durch die Änderung der individuellen Situation verschieben können.
Die gewählte Reihenfolge der Einflussfaktoren stellt keine Priorisierung dar und die Erfüllung eines einzelnen Kriteriums in die eine oder andere Richtung ist keine Vorgabe zur Wahl eines niedrigeren oder höheren Therapieziels. Beispielsweise führt ein hohes kardiovaskuläres Risiko nicht automatisch zu der Wahl eines niedrigeren Blutdruckzielwertes, wenn bei einem hohen Alter eine Belastung durch die Therapie durch beispielsweise Arzneimittelnebenwirkungen vorliegt.
Tabelle 11: Analogwerte für die Praxis-, Heim- und ambulante 24-h-Blutdruckmessung (ABDM) nach AHA 2017 31798, 31799 (Die entsprechenden Analogwerte der ESH/ESC 29779 sowie NICE 30119 sind gekennzeichnet)
Praxisblutdruckmessung |
Heimblutdruckmessung |
Ambulante 24h- Gesamtperiode |
Ambulante 24h- Tagesperiode |
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120/80 mmHg |
120/80 mmHg |
115/75 mmHg |
120/80 mmHg |
130/80 mmHg |
130/80 mmHg |
125/75 mmHg |
130/80 mmHg |
140/90 mmHg |
135/85 mmHg ESH/ESC/NICE |
130/80 mmHg |
135/85 mmHg ESH/ESC/NICE |
AHA, American Heart Association; ESC, European Society of Cardiology; ESH, Europäische Hypertonie-Gesellschaft; NICE, National Institute for Health and Clinical Exellence |
Zusammenfassend lassen sich aus der Evidenz (moderate bis geringe Aussagesicherheit der Evidenz) keine klaren Zielwerte für einzelne Patientengruppen ableiten. Die Leitliniengruppe spricht sich daher für eine Individualisierung der Blutdruck-Zielwerte aus, auch wenn sie einen Blutdruck-Zielwert von < 140/90 mmHg als ideal ansieht. Die Leitliniengruppe folgt zudem den Analogwerten des Blutdrucks zwischen den einzelnen Messverfahren entsprechend internationaler Leitlinien (Tabelle 11). Die Individualisierung berücksichtigt die in der Abbildung 3 genannten Faktoren in Form einer individuellen Nutzen-Schaden-Abwägung. Diese bilden gemäß der klinischen Erfahrung die Aspekte ab, die entweder die Wahrscheinlichkeit beeinflussen, von einer prognostisch orientierten Therapie zu profitieren beziehungsweise, sie stellen Barrieren bei der Umsetzung einer Therapiestrategie dar.
Welcher Zielwert angestrebt wird, hängt unter anderem vom Alter und körperlichem Zustand, von Begleiterkrankungen, Krankheitsdauer, Therapieadhärenz und Therapiestufe bzw. notwendiger Eskalation (wie viele Medikamente müssen eingesetzt werden, um einen Zielwert zu erreichen?) sowie dem Risiko unerwünschter Wirkungen ab.
Evidenzbasis und Versorgungsproblem
Die Empfehlung 5-2 beruht auf der in der strukturierten Recherche identifizierte Literatur 30123, 18433, 27825, 29936, 30019, 30575, 31007 zum Nutzen von Maßnahmen einer normnahen Blutdruckeinstellung im Vergleich zu einer weniger strikten Blutdrucksenkung sowie auf klinischen Erwägungen zur Relevanz der in der Abbildung genannten einzelnen Einflussfaktoren.
Evidenzbeschreibung
Ein NICE-Review 30123 suchte für den Zeitraum von 2000 bis 2018 anhand von RCT nach optimalen Blutdruckzielwerten für Patient*innen mit essentieller Hypertonie. Es wurden drei RCT identifiziert. In einer identifizierten Primärstudie (SPRINT) ergaben sich Hinweise, dass bei Patient*innen mit Hypertonie der systolische Zielwert von 120 mmHg im Vergleich zu 140 mmHg mit einem geringeren Risiko für Gesamtmortalität (85/3 348 (2,5%) vs. 115/3 367 (3,4%), RR 0,74 (95% KI 0,56; 0,98), Aussagesicherheit der Evidenz gering) und Herzinsuffizienz (21/3 348 (0,63%) vs. 48/3 367 (1,4%), RR 0,44 (95% KI 0,26; 0,73), Aussagesicherheit der Evidenz moderat) nach 3,26 Jahren einherging. Das Risiko für Hypotension war in der strenger eingestellten Gruppe höher (59/3 348 (1,8%) vs. 28/3 345 (0,84%), RR 2,11 (95% KI 1,35; 3,29) Aussagesicherheit der Evidenz moderat). Das Risiko für Schwindel, Synkopen oder Stürze unterschied sich im Vergleich der Gruppen nicht signifikant. Das mittlere Alter der Patient*innen lag bei 66,3 Jahren. 14% hatten eine kardiovaskuläre Erkrankung und bei 61% lag der Framingham-Risiko-Score bei über 15%. 30123 Die Leitlineingruppe hat intensiv diskutiert, dass die in einigen Studien, insbesondere SPRINT, angewendete Art der Praxis-Blutdruckmessung nicht mit der im Versorgungsalltag praktizierten Messung zu vergleichen ist, weil dadurch eine sogenannte Weißkittel-Hypertonie weitgehend ausgeschlossen werden konnte. Damit sind die Ergebnisse nur eingeschränkt übertragbar.
Eine weitere identifizierte Primärstudie (Cardio-SIS) der systematischen Übersichtsarbeit 30123 verglich die systolischen Zielwerte von 130 mmHg mit 140 mmHg bei 1 111 Patient*innen mit Hypertonie. Das mittlere Alter der Patient*innen war 67 Jahre. Nach zwei Jahren Beobachtungszeit ergaben sich für keinen der geprüften klinisch relevanten Endpunkte (Mortalität, Schlaganfall, Myokardinfarkt oder Schwindel) signifikante Unterschiede im Gruppenvergleich. Die Aussagesicherheit der Evidenz war für alle aufgezählten Endpunkte gering, außer für Schwindel. Hier wurde sie als sehr gering eingeschätzt. 30123
Arguedas et al. 18433 verglichen 2009 in einer systematischen Übersichtsarbeit strenge Therapieziele (135/85 mmHg) mit Standardzielen (140–160/90–100 mmHg) bei Patient*innen mit Hypertonie. Sie deckten einen Suchzeitraum von 1966 bzw. 1980 bis Juni 2008 ab und identifizierten sieben Studien 18433. Die Leitliniengruppe betrachtete drei der Primärstudien (HOT 1999, Toto 1995, MDRD 1994) genauer, die aufgrund des späteren Suchbeginns nicht im NICE-Review 30123 untersucht wurden. Die Primärstudien verglichen diastolische Zielwerte 18433. Für die Endpunkte Mortalität, nicht-kardiovaskuläre Mortalität, Myokardinfarkt und Schlaganfall ergaben sich keine signifikanten Unterschiede im Gruppenvergleich 18433. Als limitierend wird angesehen, dass in einer Studie (Toto 1995) Patienten ausgeschlossen wurden, die in der Prä-Randomisierungsphase keine niedrigeren Blutdruckziele erreichten und dass in einer weiteren Studie (MDRD 1994) die Drop-outs nicht gruppenspezifisch aufgeschlüsselt sind. Die Studien waren nicht verblindet 18433. Eine Aktualisierung dieser systematischen Übersichtsarbeit aus dem Jahr 2020 (Suchzeitraum Mai 2019) fand elf Studien – die Evidenz zur Mortalität sowie zur Morbidität (schwere kardiovaskuläre Ereignisse und Mortalität) wurde ebenfalls als nicht statistisch signifikant berichtet (RR 0,95 (95% KI 0,86; 1,05); n = 11 Studien, n = 38 688 Patient*innen); hohe Aussagesicherheit der Evidenz bzw. RR 1,04 (0,99-1,08); n = 6 Studien, n = 18 165 Patient*innen; moderate Aussagesicherheit der Evidenz 31007.
Ob niedrigere Therapieziele bei Personen mit Hypertonie und Diabetes mit einem geringeren Risiko für Morbidität und Mortalität assoziiert sind als höhere Ziele, untersuchten Arguedas et al. im Jahr 2013 27825 und der NICE-Review aus dem Jahr 2019 30123. In beiden systematischen Übersichtsarbeiten wurde eine Primärstudie identifiziert (ACCORD), die die systolischen Therapieziele 120 mmHg vs. 140 mmHg verglich. 30123, 27825. Für die systolischen Zielwerte ergaben keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich des Risikos für den primären Kompositendpunkt nicht-tödlicher Myokardinfarkt, nicht-tödlicher Schlaganfall, Tod wegen kardiovaskulärer Ursache (Aussagesicherheit der Evidenz gering) 30123.
Arguedas et al. 27825 berichten zusätzlich die jährliche Rate jeglicher Schlaganfälle. Sie war in der Gruppe mit niedrigen systolischen Therapiezielen geringer als in der Vergleichsgruppe (n = 36/2363 (n = 34 nicht-tödlich) vs. n = 62/2371 (n = 55 nicht-tödlich); RR 0,58 (95% KI 0,39; 0,88) n = 4733). Das Risiko für schwere unerwünschte Ereignisse war in der Gruppe mit niedrigen Therapiezielen höher (77/2 362 (3,3%) vs. 30/2 371 (1,3%)). Die Aussagesicherheit der Evidenz wurde für den Endpunkt Gesamtmortalität sowie für schwere unerwünschte Ereignisse als gering bewertet. 27825
In dem Cochrane-Review 27825 wurden darüber hinaus vier Primärstudien identifiziert, die verschiedene diastolische Blutdruckzielwerte (85 vs. 90-–100 mmHg) bei Patient*innen mit Hypertonie und Diabetes untersuchten. Für die Endpunkte Gesamtmortalität, kardiovaskuläre Mortalität und nicht-kardiovaskuläre Mortalität unterschieden sich die Gruppen nicht signifikant. Die Aussagesicherheit der Evidenz für den primären Endpunkt Gesamtmortalität wurde als sehr gering bewertet. 27825
Verschiedene Blutdruckzielwerte (≤ 135/85 mmHg vs. ≤ 140–160/90–100 mmHg) bei Personen mit Hypertonie und kardiovaskulären Erkrankungen wurden im Cochrane-Review von Saiz et al. untersucht 30575. Die Aussagesicherheit der Evidenz wurde für die Endpunkte Gesamt- und kardiovaskuläre Mortalität als moderat sowie für schwere unerwünschte Wirkungen und kardiovaskuläre Ereignisse als niedrig bewertet. Für die aufgezählten Endpunkte ergaben sich im Gruppenvergleich keine signifikanten Unterschiede. Das Risiko für Studienabbrüche aufgrund unerwünschter Wirkungen war in der strenger eingestellten Gruppe höher (22/420 vs. 2/270; RR 8,16 (95% KI 2,06; 32,28) I² = 38,9%, zwei Studien, Aussagesicherheit der Evidenz sehr niedrig). 30575
Die Auswirkungen höherer Zielwerte im Vergleich zu niedrigeren Zielwerten bei Personen im Alter von 65 Jahren oder älter mit Hypertonie (<150–160/< 95–105 mmHg vs. < 140/90 mmHg) untersuchten Garrison et al. 29936 In einer Metaanalyse von drei unverblindeten RCT ergaben sich für die Endpunkte Gesamtmortalität, Schlaganfall oder kardiovaskuläre schwere unerwünschte Ereignisse keine signifikanten Unterschiede im Gruppenvergleich. Die Aussagesicherheit der Evidenz wurde für alle aufgezählten Endpunkte als gering bewertet. Das relative Risiko für kardiovaskuläre Mortalität war in der Gruppe mit niedrigerem Ziel geringer als in der Gruppe mit dem höheren Ziel (45/4 120 vs. 68/4 101; RR 1,52, (95% KI 1,06; 2,19), I² = 51,66%, drei Studien (keine Bewertung der Aussagesicherheit der Evidenz erfolgt). 29936
Ob bestimmte Therapieziele bei Personen mit Hypertonie, die keine cerebrovaskulären Erkrankungen in der Anamnese aufweisen, die Entwicklung kognitiver Beeinträchtigungen verhindern können, evaluierten McGuinness et al. 30019. Die Autor*innen des systematischen Reviews konnten die Fragestellung anhand der identifizierten Primärstudien nicht beantworten 30019.
Erwägungen, die die Empfehlung begründen
Den Einfluss der Komorbiditäten empfiehlt die Leitliniengruppe individuell zu betrachten. Ein bloßes Vorhandensein von Komorbiditäten genügt nicht für die Entscheidung, ob der Blutdruck strenger oder weniger streng eingestellt werden sollte. Relevanter für die Entscheidungsfindung ist die Art der Komorbidität. Während Diabetes, chronische KHK, chronische Nierenkrankheit und zerebrovaskuläre Erkrankungen ggf. eine strengere Blutdruckeinstellung wünschenswert erscheinen lassen, gibt es andere, die die Zielwerteinschätzung weniger beeinflussen oder gar für weniger strenge Zielwerte sprechen.
Der Einfluss einer Polymedikation sowie von Arzneimittelinteraktionen ist individuell und nach deren Relevanz zu berücksichtigen. Unter Abwägung von Sicherheitsaspekten können Faktoren wie höheres Alter, Schwindel oder Sturzgefahr sowie eine bestehende Polymedikation dazu führen, dass höhere Blutdruckzielwerte tolerierbar werden. In der klinischen Erfahrung der Leitliniengruppe zeigt sich, dass für normnahe Blutdruckzielwerte ggf. mehrere Wirkstoffe und/oder höhere Dosierungen eingesetzt werden müssen, was mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für unerwünschte Wirkungen oder Wechselwirkungen einhergehen kann.
Die Auswahl der diastolischen Zielwerte beruht hauptsächlich auf klinischer Erfahrung. Bei einer medikamentösen Therapie sinkt der diastolische Wert unausweichlich, wenn für den systolischen Wert ein strenges Ziel angestrebt wird. Hierbei ist darauf zu achten, dass sich bei diastolischen Werten ab < 60 mmHg Gefährdungssituationen für Patienten ergeben können: Da die koronare Perfusion überwiegend in der Diastole stattfindet, kann ein zu niedriger diastolischer Druck zu einer verminderten Koronarperfusion und damit zu myokardialen Schäden führen. Weiterhin sind Nierenschäden, z. B. Tubulusschäden möglich.
5.2 Partizipative Entscheidungsfindung
Empfehlung |
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5-3 | e | neu 2023 Bei anstehenden gesundheitsbezogenen Entscheidungen soll die Gesprächsführung entsprechend dem Konzept der partizipativen Entscheidungsfindung erfolgen (siehe Abbildung 4). |
Abbildung 4: Prozessschritte zur Umsetzung Partizipativer Entscheidungsfindung |
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(modifiziert nach 29301) |
Basierend auf den beschriebenen ethischen Prinzipien der Autonomie und der Fürsorge sowie indirekt basierend auf der hohen bis moderaten Aussagesicherheit der Evidenz zur allgemeinen Wirksamkeit von Entscheidungshilfen spricht die Leitliniengruppe eine starke Empfehlung aus. Die gemeinsame Entscheidungsfindung ist wichtig zur Sicherung der Selbstbestimmung der Betroffenen und die Leitliniengruppe erkennt kein Schadenspotential in der Durchführung.
Evidenzbasis und Versorgungsproblem
In der strukturierten Recherche wurden keine hochwertigen Übersichtsarbeiten zu den Effekten der partizipativen Entscheidungsfindung bei Hypertonie identifiziert. Ein in einer anderen systematischen Recherche identifizierter Cochrane-Review 27873 untersuchte generisch die Effekte von Entscheidungshilfen bei gesundheitlichen Entscheidungen. Die Empfehlung beruht zudem auf den ethischen Prinzipien der Autonomie und Fürsorge. Aus der klinischen Erfahrung der Leitliniengruppe wird das Konzept noch zu selten umgesetzt.
Evidenzbeschreibung
Stacey et al. 27873 legen nahe, dass Entscheidungshilfen im Vergleich zu einer Standardbehandlung dazu beitragen, dass Betroffene besser informiert sind (MD 13,27/100 (95% KI 11,32; 15,23); n = 52 RCT; n = 13 316 Teilnehmende, Aussagesicherheit der Evidenz hoch), die Vor- und Nachteile der zur Verfügung stehenden Therapieoptionen realistischer einschätzen können (565/1 000 vs. 269/1 000, RR 2,10 (95% KI 1,66; 2,66); n =17 RCT; n = 5 096 Teilnehmende; Aussagesicherheit der Evidenz moderat) sowie häufiger Entscheidungen treffen, die mit ihren persönlichen Behandlungszielen übereinstimmen (595/1 000 vs. 289/1 000; RR 2,06 (95% KI 1,46; 2,91); n = 10 RCT; n = 4 626 Teilnehmende; Aussagesicherheit der Evidenz niedrig, mangelnde Präzision, Konsistenz und Direktheit) 27873. Beratungen waren nicht signifikant länger, wenn Entscheidungshilfen eingesetzt wurden.
Erwägungen, die die Empfehlung begründen
Die Partizipative Entscheidungsfindung ist ein kontinuierlicher Prozess, in den neben den Erkrankten unterschiedliche betreuende Berufsgruppen und – wann immer möglich und gewünscht – An- und Zugehörige einzubeziehen sind. Sie soll sicherstellen, dass individuelle Gesundheitsentscheidungen bestmöglich den persönlichen Bedürfnissen der Betroffenen entsprechen. Zentral für das Gelingen ist, das Gespräch den Bedürfnissen und Kompetenzen der Erkrankten (z. B. kognitive Fähigkeiten, Sprachkenntnisse und Wissen) anzupassen, entsprechende Hilfestellungen und verständliche Informationen bzw. Entscheidungshilfen anzubieten sowie sicherzustellen, dass sie die Informationen verstanden haben und für sich nutzen können.
Weiterführende Informationen
Die einzelnen Handlungsschritte der gemeinsamen Entscheidungsfindung sind in Abbildung 4 dargestellt. Weniger relevant als die Einhaltung der Reihenfolge ist, dass alle Schritte beachtet werden.
Patientenmaterialien
- Patientenblatt "Wie trifft man gemeinsame Entscheidungen?"
(siehe Patientenblätter)
5.3 Information und Kommunikation
Aus Sicht der Leitliniengruppe hilft eine verständliche Kommunikation von Risiken Betroffenen dabei, Nutzen und Risiken verschiedener Therapieoptionen besser einzuschätzen und informierte Entscheidungen treffen zu können. Dies ist im Sinne der Autonomie geboten. Die indirekt herangezogene, selektiv eingebrachte Evidenz ergab bei hoher bis moderater Aussagesicherheit der Evidenz Hinweise auf den Nutzen von Entscheidungshilfen und Vorteile einer angemessenen Risikokommunikation, während keine Hinweise auf Schäden beschrieben waren. Aus diesem Grund, und da die Leitliniengruppe hier auf Basis der klinischen Erfahrung ein Versorgungsproblem sieht, spricht sie starke Empfehlungen aus. Gestützt wird dies auch durch die im Patientenrechtegesetz festgeschriebene Verpflichtung zur Aufklärung.
Evidenzbasis und Versorgungsproblem
In der strukturierten Recherche wurden keine hochwertigen systematischen Übersichtsarbeiten zur Information und Risikokommunikation bei Hypertonie identifiziert. Die Empfehlungen beschreiben gute klinische Praxis. Sie beruhen auf ethischen Überlegungen und auf einem konsentierten, anerkannten Standard für verlässliche Gesundheitsinformationen 24757 sowie indirekt auf der Evidenz zum Nutzen von Entscheidungshilfen 27873 und angemessener Risikokommunikation 23751.
Erwägungen, die die Empfehlung begründen
Die Leitliniengruppe sieht in der verständlichen Risikokommunikation zwischen Behandelnden und Behandelten eine zentrale Voraussetzung für die Abwägung von Therapiezielen, Diagnostik- und Behandlungsoptionen. Auch die Option der Nicht-Intervention ist in der Kommunikation zu berücksichtigen.
Evidenzbasierte Gesundheitsinformationen können das Arzt-Patientengespräch unterstützen, indem sie Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten mit ihren Vor- und Nachteilen verständlich darstellen. Anforderungen an hochwertige evidenzbasierte Patienteninformationen sind im Positionspapier "Gute Praxis Gesundheitsinformation" des DNEbM formuliert 24757.
Zur Evidenzbeschreibung der Effekte von Entscheidungshilfen siehe Empfehlung 5-3. Ein selektiv eingebrachter systematischer Review zur evidenzbasierten Risikokommunikation 23751 deutet an, dass die Verwendung absoluter Zahlen statt relativer Risiken und der Einsatz von Visualisierung das Risikoverständnis und die Zufriedenheit mit der Beratung verbessern können.
Weiterführende Informationen: Verlässliche Patienteninformation
Um relevante Entscheidungen und das Selbstmanagement der Patienten zu unterstützen, werden als integraler Bestandteil der NVL Patienteninformationen entwickelt. Diese Patienteninformationen sind – teilweise auch in mehreren Sprachen – abrufbar unter www.leitlinien.de/hypertonie.
Daneben stehen im Internet mehrere Informationsangebote zur Verfügung, deren Anbieter sich auf die Einhaltung definierter, strenger Qualitätskriterien für verlässliche Gesundheitsinformationen verpflichtet haben 27772. Diese können zur Vor- und Nachbereitung des Arztbesuchs hilfreich sein. Dazu zählen unter anderem:
Patientenmaterialien
- Patientenblatt "Wie trifft man gemeinsame Entscheidungen?"
(siehe Patientenblätter)
5.4 Adhärenz
Die Leitliniengruppe sieht die Adhärenz zu den vereinbarten Therapiezielen als Herausforderung und als zentrales Versorgungsproblem bei der Behandlung der Hypertonie. Sie hat die Förderung der Adhärenz zu vereinbarten Therapiezielen daher auch als Ziel der NVL formuliert und spricht eine starke Empfehlung aus. Diese wird auch gestützt durch die in der systematischen Recherche identifizierte Evidenz, die aber nur indirekt herangezogen wird. Durch die strukturierte Analyse möglicher Faktoren lassen sich Barrieren identifizieren. Sind sie behebbar, können sie zu einer Verbesserung der Adhärenz führen. Sind sie nicht behebbar, wird das individuelle Therapieziel angepasst. Dieses Vorgehen bietet die Chance, dass Patient*innen und Behandelnde transparenter und verbindlicher mit Therapievereinbarungen umgehen. Ergänzende Empfehlungen bestärken die Relevanz der Beachtung und Berücksichtigung von Adhärenzbarrieren.
Evidenzbasis und Versorgungsproblem
Die Empfehlung beruht auf der in der strukturierten 30024 sowie systematischen Recherche 30437 identifizierten Literatur, die indirekt herangezogen wurde. Die Empfehlung beruht neben klinischer Erfahrung auf ethischen Erwägungen sowie auf dem Prinzip der Schadensvermeidung. Die Leitliniengruppe sieht hier ein Versorgungsproblem, in dem vor Therapieintensivierung zu selten beeinflussbare Faktoren aufseiten der Behandelten und der Behandelnden berücksichtigt werden.
Evidenzbeschreibung
Inwieweit Maßnahmen, die die Adhärenz zur medikamentösen Therapie verbessern sollen, tatsächlich Einfluss auf die Adhärenz und klinische Endpunkte bei Patient*innen mit chronischen Erkrankungen nehmen, untersuchten Nieuwlaat et al. 30024 Für die narrative Synthese wurden von den Autor*innen des systematischen Reviews nur Primärstudien mit einem niedrigen Verzerrungsrisiko herangezogen. Von diesen 17 Studien untersuchte eine Studie 197 Menschen mit Hypertonie. Die Interventionsgruppe erhielt eine komplexe Intervention von klinischen Pharmazeuten (Interview, Schulung, Beratung der Behandelnden etc.) während die Vergleichsgruppe die reguläre Therapie bekam. Der Anteil der Teilnehmenden mit kontrolliertem Blutdruck konnte durch die Intervention verbessert und der Anteil derer mit einer geringen Adhärenz verringert werden. Die Studie wies ein niedriges Risiko in drei Kategorien des Cochrane-Risk-of-Bias-Tools auf, wobei die Auswahl/Zuordnung der Teilnehmenden, der Bericht der zuvor festgelegten Endpunkte sowie sowie die Vollständigkeit der berichteten Daten bewertet wurden. Die Erhebung des Endpunktes "Adhärenz" wurde nicht verblindet – sowohl für die erhebende als auch die betroffene Person (hohes Risiko in zwei Kategorien). 30024
Motivierende Gesprächsführung
In einer systematischen Recherche wurde eine randomisiert-kontrollierte Studie 30437 identifiziert, die bei 120 Menschen mit Hypertonie die Auswirkungen von motivierender Gesprächsführung auf die Adhärenz im Vergleich zu einer Kontrollgruppe untersuchte. Die Kontrollgruppe erhielt eine komplexe Maßnahme bestehend aus Empfehlungen und Informationen zu Lebensstiländerungen, Fortbildungen im sechswöchigen Rhythmus und Merkblättern. Geschulte Pflegkräfte führten die motivierende Gesprächsführung in der Interventionsgruppe durch. Nach 24 Wochen wurden die Kategorien des Treatment Adherence Questionnaire of Patients with Hypertension (TAQPH) von der Interventionsgruppe im Mittel (SD) besser eingeschätzt als von der Kontrollgruppe (80,94 (8,95) vs. 78,22 (9,14)). 30437 Als limitierend ist anzusehen, dass die Komorbiditäten der Teilnehmenden nicht in den Baseline-Charakteristika erfasst wurden und dass die Endpunkterhebung nicht (Fragebogen, TAQPH) beziehungsweise nur einfach (Blutdruckmessung) verblindet erfolgte (hohes Risiko in diesen Kategorien des Cochrane-Risk-of-Bias-Tools).
Erwägungen, die die Empfehlung begründen
Unter Therapieadhärenz oder Non-Adhärenz versteht die Leitliniengruppe eine deskriptive Beschreibung, ob eine in gemeinsamer Entscheidungsfindung vereinbarte Therapiestrategie umgesetzt wird oder nicht. Angestrebt wird, potenziell behebbare Gründe zu identifizieren oder die gemeinsamen Ziele und Strategien auf Alltagstauglichkeit zu überprüfen. Wichtig erscheint dies insbesondere bei Therapieinitiierung sowie im Verlauf, wenn die individuellen Therapieziele nicht mehr erreicht werden.
Mögliche Gründe für ein Nicht-Erreichen von individuellen Therapiezielen sind sehr individuell und können unterschiedliche Ursachen haben. An Barrieren zu denken, bevor eine Therapie angepasst wird, ist dabei wichtig (siehe auch Empfehlung 7-3). Möglicherweise lassen sich diese beheben, beispielsweise wenn die Applikation eines Arzneimittels noch einmal erläutert oder mögliche Nebenwirkungen besprochen werden – z. B. solche, die auf Grund einer Blutdrucksenkung durch Arzneimittel bei Hypertonie entstehen können und die sich im Verlauf der Therapie oder durch Dosisanpassung verbessern können (z. B. Schwindel). Die Vereinfachung von Dosierschemata bzw. des patientenindividuellen Medikationsplans (z. B. durch Reduktion der angewandten Wirkstoffe und Einnahmezeitpunkte; ggf. auch der Tablettenanzahl) oder Erinnerungshilfen können ebenfalls zur Unterstützung der Adhärenz geeignet sein, insbesondere bei Polymedikation oder kognitiven Einschränkungen (vgl. auch Empfehlung 7-15). Ziel ist, intensivierte Therapien zu vermeiden, wenn verbesserte Adhärenz Therapieerfolg bringen kann.
Auch der mit der Diagnose einhergehende Versuch der Lebensstiländerung – ggf. sogar auf mehreren Ebenen – kann bei Betroffenen zu Anstrengungen und damit zur Verminderung der Lebensqualität führen. Insbesondere bei Polymedikation und Multimorbidität sind Unterstützungsangebote nützlich. Ein ergebnisoffener Umgang ist dabei wichtig für das Vertrauensverhältnis und die Bereitschaft der Erkrankten, potenzielle Probleme offen anzusprechen. Gegebenenfalls ist eine Unterstützung durch An-/Zugehörige oder Pflegepersonal eine mögliche Lösungsoption. Spezifische Angebote sowie individuelle und verständliche Informationen sind dabei an den Bedarf des Einzelnen anzupassen (siehe auch Empfehlungen 6-1 und 6-5). Die Akzeptanz einer bewussten Ablehnung der Therapie durch Patient*innen kann die Betroffenen entlasten. Dabei kann ein erneutes Unterstützungsangebot im Therapieverlauf hilfreich sein.
Patientenmaterialien
- Patientenblatt "Wie schaffe ich es, an meiner Behandlung dranzubleiben?"
(siehe Patientenblätter)
Forschungsbedarf
Die Adhärenz der Erkrankten wird von der Leitliniengruppe als essentiell für eine erfolgreiche Therapie der Hypertonie angesehen. Die ermittelte Evidenz erbringt unzureichende Ergebnisse: Nieuwlaat et al. 30024 haben zwar 17 Studien identifiziert, die adhärenzfördernde Maßnahmen bei Menschen mit Hypertonie untersuchten, jedoch hatte davon lediglich eine ein niedriges Verzerrungsrisiko. Nur diese floss in die Auswertung der Cochrane-Autor*innen ein. In der systematischen Recherche der Leitliniengruppe zur Wirksamkeit von motivierender Gesprächsführung konnte nur eine randomisiert kontrollierte Studie eingeschlossen werden 30437. Die Leitliniengruppe sieht daher für die Frage der adhärenzfördernden Maßnahmen bei Menschen mit Hypertonie weiteren Forschungsbedarf, insbesondere mit Bezug auf den deutschen Versorgungskontext.
5.5 Selbstmanagement
Für geschulte Patient*innen sieht die Leitliniengruppe die Möglichkeit, die medikamentöse Therapie eigenständig anzupassen. Da nicht alle Erkrankten eine Selbstanpassung der Dosis wünschen und die identifizierte Evidenz lediglich einen Surrogatendpunkt positiv beeinflussen konnte (geringe Aussagesicherheit der Evidenz), spricht die Leitliniengruppe eine offene Empfehlung aus.
Evidenzbasis und Versorgungsproblem
Die Empfehlung beruht auf einer in der strukturierten Recherche identifizierten systematischen Übersichtsarbeit 30121 sowie auf klinischen Erwägungen. Für die Versorgung wird angestrebt, die Adhärenz durch einen eigenverantwortlichen Umgang mit der Erkrankung zu verbessern.
Evidenzbeschreibung
Eine systematische Übersichtsarbeit von NICE 30121 identifizierte eine Primärstudie mit 527 Teilnehmenden, in der Selbstmonitoring, inklusive Selbsttitration und Telemonitoring, mit einem klinischen Monitoring verglichen wurde. Die Teilnehmenden der Interventionsgruppe wurden darin geschult, ihren Blutdruck regelmäßig zu monitoren und die medikamentöse Therapie bei Notwendigkeit entsprechend eines Plans anzupassen, ohne den Hausarzt dafür zu sehen. Die Messergebnisse wurden an das Studienteam übertragen. Die Kontrollgruppe wurde von ihrem Hausarzt ("family doctor") betreut. Der systolische Blutdruck war in der Interventionsgruppe 5,6 mmHg niedriger (95% KI 8,91; 2,29) als in der Kontrollgruppe (140,3 mmHg), Subgruppenanalyse 234 vs. 246 Teilnehmende (Aussagesicherheit der Evidenz gering). 30121
Erwägungen, die die Empfehlung begründen
Neben dem Selbstmonitoring (siehe Kapitel 4 Monitoring) ist die eigenständige Dosisanpassung der medikamentösen Therapie ein weiterer Aspekt des Selbstmanagements. Hierbei geht es weniger um den Wechsel der Substanzklassen, sondern um das Ausdosieren der Wirkstoffe und im Einzelfall auch um das Absetzen einzelner Substanzen bei Verordnung mehrerer Substanzklassen. Voraussetzungen dafür ist, dass Erkrankte geschult sind (siehe Kapitel 6.9 Schulung) und vorab ein Therapiezielkorridor mit den Behandelnden vereinbart wurde, an dem sich Betroffene orientieren können (siehe Abbildung 3).
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Flyer: Was ist wichtig?
Die Kernaussagen der NVL für Ärztinnen und Ärzte zusammengefasst.
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Foliensatz
Für Präsentationen zu den NVL bei Kongressen.
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Algorithmen
Mit aktiven Verweisen direkt in die Leitlinie.
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Bluthochdruck – Was hat Salz mit dem Blutdruck zu tun?
Sie werden weitergeleitet auf unsere Seite Patienten-Information.de
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Bluthochdruck – Warum hilft es, aufs Rauchen zu verzichten?
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Bluthochdruck – Wie trifft man gemeinsame Entscheidungen?
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Bluthochdruck – Warum ist Bewegung gut für mich?
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Bluthochdruck – Welche Rolle spielen Gewicht, Ernährung und Alkohol?
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Bluthochdruck – Gefäßschäden und Folgeerkrankungen
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Bluthochdruck – Kinderwunsch und mögliche Schwangerschaft
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Bluthochdruck – Wie messe ich meinen Blutdruck richtig?
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Bluthochdruck – Wie schaffe ich es, an meiner Behandlung dranzubleiben?
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Bluthochdruck – Wie soll der Blutdruck eingestellt sein?
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Bluthochdruck – Was tun, wenn der Blutdruck plötzlich viel zu hoch ist?
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Bluthochdruck – Soll ich an einer Schulung teilnehmen?
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Bluthochdruck – Was sind die wichtigsten Medikamente?
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Bluthochdruck – Was tun, wenn die Medikamente nicht wirken?
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Patientenleitlinie Bluthochdruck
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Bluthochdruck – Warum ist eine Behandlung wichtig?
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Bitte beachten Sie, dass nur die unter www.leitlinien.de enthaltenen Dokumente des Programms für Nationale VersorgungsLeitlinien durch die Träger des NVL-Programms autorisiert und damit gültig sind. Bei NVL-Dokumenten, die Sie von anderen Webseiten beziehen, übernehmen wir keine Verantwortung für deren Gültigkeit.
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Langfassung
NVL Hypertonie, Version 1.0, 2023
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Kurzfassung
NVL Hypertonie, Version 1.0, 2023
Das Archiv enthält abgelaufene, zurückgezogene Dokumente zur Nationalen Versorgungsleitlinie Hypertonie.
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Konsultationsfassung – Version 1.0
Konsultationsphase seit dem 12. Januar 2023 beendet
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Leitlinienreport zur Konsultationsfassung – Version 1.0
Konsultationsphase seit dem 12. Januar 2023 beendet
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Evidenzbeschreibung zur Konsultationsfassung – Version 1.0
Konsultationsphase seit dem 12. Januar 2023 beendet
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Interessenkonflikte zur Konsultationsfassung – Version 1.0
Konsultationsphase seit dem 12. Januar 2023 beendet
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Patientenblätter zur Konsultationsfassung – Version 1.0
Konsultationsphase seit dem 12. Januar 2023 beendet
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Patientenleitlinie, Version 1, Konsultation
Konsultationsphase seit dem 12. Januar 2024 beendet
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